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Letztes Jahr sind Sie allerdings etwas kürzer
getreten?
Stimmt, 2003 habe ich nur einen Wettkampf bestritten - vorher
warens bestimmt acht oder neun pro Jahr. das hat damit zu tun, dass
ich nach der Weltmeisterschaft auf Teneriffa ziemlich frustriert
gewesen bin, weil mich die Kampfrichter in eine Bodybuilding- statt
in eine Fitnessklasse "gesteckt" haben. Das war ein
ungewöhnliches Vorgehen, und es hat auch promt nicht funktioniert.
Mein ziel ist es aber, noch in diesem Jahr - oder aber spätestens
2005 - wieder an der Weltmeisterschaft teilzunehmen.
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Also weder eine Diät noch Hanteltraining - und das
funktioniert?
Es ist nicht nur mit Hanteltraining möglich, seinem Körper zu
trainieren: Wenn ich im Aerobic mit der richtigen Körperspannung
arbeite, wird die Muskulatur nicht minder beansprucht. Dem Muskel
ist es egal, bei was er angespannt wird, entscheidend ist die
Intensität. Die Genetik bestimmt ja die Form und das Essen den
Fettgehalt des Körpers. Die Formen grundlegend zu verändern geht
also nicht, aber mit einer dicken Speckschicht kann man sich die
Formen verderben. |
Und sind so im Fitnesscenter gelandet?
Genau. Ich konnte trainieren, wann ich wollte, und das studio lag
gleich gegenüber unserer Wohnung. Schon als Turnerin und
Schwimmerin habe ich Wettkämpfe bestritten, also habe ich mir auch
im Fitness vorgenommen, mal an einem teilzunehmen. Das
Wettkampffieber wollte ich schon damals nicht mehr missen. |
Wie motivieren Sie sich eigentlich immer wieder zu einem Training?
Nun, so schwer ist das gar nicht - es gehört zu meinem Leben
einfach dazu. Ich mache pro Tag nur zwei Trainings, Ergometer am
Morgen und Aerobic am Abend. Mehr brauche ich nicht, und es macht mir
nach wie vor sehr viel Spass. Fällt ein Training aus, fehlt mir
etwas.
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Was meinen Sie mit Körperspannung?
Wenn man trainiert, sollte man im trainierten Muskel sein, seine
Gedanken darauf konzentrieren und ihm quasi befehlen, sich zu
entwickeln. Ein unmotiviertes Training ohne hohe Konzentration und
Körperspannung bringt nichts. Also hören Sie auf Ihren Körper,
lernen Sie ihn kennen und verstehen Sie die Signale, die er
aussendet. Dann bekommt man auch mehr zurück, als man gibt.
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Wie lange hat's dann gedauert, bis Sie zum ersten
Mal auf der Bühne gestanden haben?
Genau ein Jahr. Es war der Cup von Zürich, und es war
eine Katastrophe (lacht): Ich musste gegen eine viel schwerere und
massigere Bewerberin antreten und hatte als eher zierliche
Fitnessathletin natürlich keine Chance. Aber es hat Spass gemacht! |
Und wann steht das Hantel- und Maschinentraining auf
den Programm?
Gar nicht - Aerobic mit Body-Pump und ähnlichem
reicht mir völlig. Ich bin also praktisch nie im
Kraftraum anzutreffen. Im Sommer fahre ich allerdings noch
Skates, im Winter Ski. Ich bin überzeugt, viele Menschen
trainieren zu oft, muten sich viel zu - und wundern sich,
wenn sie mit einem Übertraining keine Fortschritte
erzielen.
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Ihre Kür auf der Bühne wirkt perfekt,
einzigartig. Haben Sie eine Choreografin?
Nein, alles kommt von mir. Jede Kür ist auf mich zugeschnitten
und drückt einen Teil von mir aus. Ich achte darauf, dass auch die
Musiktexte ewas mit mir zu tun haben. Wenn man sich selbst so auf
der Bühne exponiert, muss man etwas Eignes zeigen. |
Danach haben Sie aber ziehmlich lange pausiert?
Zwangsläufig: Mein Damaliger Partner war selbst aktiver
Wettkämpfer, und zwei "Diät-Verrückte" unter einem Dach
wären einer zu viel gewesen. Also haben wir uns auf seine
Wettkämpfe konzentriert. Erst nach dieser Beziehung, 2000, stand
ich wieder selbst auf der Bühne. |
Dafür werden Sie einen strikten Ernährungsplan befolgen?
Nein. Das Wichtigste ist für mich, genügend Wasser zu trinken -
mindestens fünf Liter am Tag. Das entschlackt und verhindert, dass
der Körper selbst "Wasser zieht". Ich esse eigentlich
alles, allerdings mit Mass und zum richtigen Zeitpunkt. Und natürlich
achte ich darauf, mich nicht gerade von Junk Food zu ernähren. Ich
bin der Meinung, dass Verbote kontraproduktiv sind, denn das Verbotene
lockt umso mehr. Mein Wettkampfgewicht liegt demzufolge auch nur
gerade zwei Kilo unter dem "normalen". |
Erkennen Sie die Menschen auf der Strasse,
werden Sie oft angesprochen?
An Meisterschaften mehr als etwa in Waldshut. Und durch meine
Tätigkeit als Fitnessmodel ergibt es sich auch oft, dass einem
Menschen erkennen, die selbst nie an einer Meisterschaft zugegen
waren. Am meisten beeindruckt die Menschen jeweils, dass ich auch
schon in den USA gestartet bin. |
...und haben so ziehmlich alle
Fitnessmeisterschaften gewonnen, die es zu gewinnen gab.
Das hat mich natürlich gefreut und mir gezeigt, dass das
Potenzial dazu da ist. Ich bin übrigens immer in der Fitnessklasse
gestartet, weil ich die weicheren, "normalen" Formen
bevorzuge. Mein jetziger Mann, den ich damals kennen gelernt habe,
hat mich dabei unterstützt. |
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Unterscheiden sich die Wettkämpfe in USA von
denjenigen in Europa?
Ja. In Amerika ist mehr das Puppenhafte, das "nice girl"
gefragt, während die Europäer eher die Leistung beurteilen. In den
USA zählt vor allem die Show: wer nicht permanent lächelt, hat
keine Chance.
In Form Ausgabe
Nr. 63
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